KIRCHENNACHRICHTEN

Oktober und November 2023

für die Gemeinde Waldenburg, mit den Orten Franken, Schlagwitz, Schwaben, Dürrenuhlsdorf, Ziegelheim, Niederwinkel, Oberwinkel/Ebersbach

Hören


Monatsspruch Oktober:
Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein, sonst betrügt ihr euch selbst.
(Jakobus 1, 22)

 

Liebe Gemeinde!

Auf den Sonntag folgt der Montag. Am Sonntag hören wir Gottes Wort. Wir hören, was Gott uns schenkt, was er uns zutraut und was er von uns erwartet. Wenn es gut geht, bewahren wir im Herzen, was wir gehört haben. Manchen Gedanken können wir sofort zustimmen, bei anderen haben wir Fragezeichen. Und dann kommt der Montag. Da zeigt sich, ob der Sonntag eine nachhaltige Wirkung hatte oder nicht; ob das Gehörte zur Tat wird oder nur ein Gedankenspiel bleibt. „Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst“, schreibt Jakobus.

Es genügt nicht, sich in der Bibel auszukennen. Ich muss das, was ich verstanden habe, auch tun. Gottes Wort zielt darauf, dass unser Leben dadurch geformt und verändert wird. Das Wort nur zu hören und dann auf sich beruhen zu lassen, bringt uns nicht weiter.

Es ist wie bei einem Chor. In den Noten stehen klare Angaben, wie sich der Komponist das Werk gedacht hat. Und der Chorleiter wird seinen Sängerinnen und Sängern einschärfen: „Bitte macht genau das, was dasteht.“ Eigentlich ist das eine
Selbstverständlichkeit. Im Chor heißt das konkret: Wenn piano dasteht, singe ich leise; wenn forte dasteht, singe ich kräftig; wenn crescendo dasteht, werde ich allmählich lauter; wenn eine halbe Note dasteht, halte ich sie genau zwei Schläge aus. Natürlich muss dann noch die Feinarbeit dazukommen – das genaue MachenUmsetzen der Zeichen des Chorleiters während der Aufführung. Aber es ist schon viel gewonnen, wenn alle machen, was dasteht. Wenn das nicht klar ist, braucht man mit der Feinabstimmung, mit der differenzierten Ausgestaltung des Werkes gar nicht erst anzufangen.

Wenn Chorsänger nicht machen, was dasteht, dann kommt es womöglich nicht zu jener kunstvollen Harmonie, die dem Tonschöpfer vorschwebte, als er die Noten zu Papier brachte. Wenn Christen nicht machen, was dasteht, dann wird aus ihrem Leben wahrscheinlich nicht das Kunstwerk entstehen, dass der Schöpfer aller Dinge ursprünglich vor Augen hatte.

Es liegt am „Eigentlich“ - an dem Wissen, aus dem keine Taten folgen. Eigentlich ist mir meistens klar, was jetzt gut und richtig wäre – aber mir fallen tausend Gründe ein, die Finger davon zu lassen. Das Bewährungsfeld des Glaubens beginnt am Montag.

Jesus ermutigt uns, seinen Worten zu vertrauen und ihnen zu folgen. Er sagt: „Wer meine Worte hört und nach ihnen handelt, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.“ (Matthäus 7, 24)

Es grüßt sie herzlich

Ihr Pfarrer Ulich Becker

 

 

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