KIRCHENNACHRICHTEN

April  2024 und Mai  2024

für die Gemeinde Waldenburg, mit den Orten Franken, Schlagwitz, Schwaben, Dürrenuhlsdorf, Ziegelheim, Niederwinkel, Oberwinkel/Ebersbach

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.

(1.Petrus 3,15)

 

Liebes Gemeindeglied,

Pfarrer Albrecht Mattäus
als ich in meiner Ausbildung zum Pfarrer war, hatten wir zahlreiche Kurse.
Bei einem dieser Kurse wurde ein Vertreter des „Christlichen Hospizdienstes Dresden e. V.“ eingeladen. Er erzählte uns von seiner spannenden Arbeit, in der er sterbende Menschen begleitet und versuchte, ihnen das Sterben und den Tod möglichst angenehm zu gestalten.
Zweifelsohne ein wichtiger Dienst und für mich eine große Zuversicht, dass es Menschen gibt, die diese schwere Aufgabe übernehmen.
Etwas an diesem Gespräch ist mir aber bitter in der Erinnerung geblieben.
Wir konnten, nachdem er uns seine Arbeit vorgestellt hatte, auch Fragen stellen. Ein Kollege von mir fragte den Mann vom Hospizdienst, was er den sterbenden Menschen sagt, was nach dem Tod passieren würde.
Die Antwort, war für uns alle überraschend. Der Mann sagte ungefähr „ich lasse die Sterbenden erzählen, was sie denken, was passiert und kommentiere das nicht weiter“. Wir bohrten weiter nach: „was, wenn der Sterbende wissen will, was sie glauben?“.
Wir bekamen sehr vage Antworten und man merkte, dass es dem Vertreter des Christlichen (!) Hospizdienstes sehr unangenehm war, diese Frage zu beantworten.
Er wollte nicht – weder uns noch den Sterbenden - sagen, was er glaubt, was nach dem Tod passiert.
Das war für uns als angehende Pfarrer eine schwierige Erfahrung: jemand, der regelmäßig Sterbende vor sich hat, erzählt diesen nichts von der Hoffnung, die uns gegeben ist. Wenn er es schon nicht tut, wer dann?
Der Monatsspruch für April erinnert uns daran, dass wir alle aufgerufen sind, von dieser Hoffnung – von der guten Aussicht für unseren Tod zu erzählen. Da heißt es:

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt. (1 Petr 3,15).

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: wie werde ich denn bereit dazu?
Vielleicht geht es euch ja auch so wie dem Vertreter des Hospizdienstes und es fällt euch schwer, davon zu erzählen.

Die Antwort auf diese Frage erhalten wir leichter, wenn wir die Frage etwas verändern zu: „Was hindert mich denn daran, von dieser Hoffnung zu erzählen?“.

Was ich aus meiner Erfahrung gelernt habe ist, dass es oftmals viel Scheu gibt, über diese Dinge zu reden, weil man Angst hat, sich angreifbar zu machen oder in eine unangenehme Situation zu kommen. Man hat Angst, als merkwürdig oder rückständig eingestuft zu werden.
Die Bibel nennt das „Menschenfurcht“ und warnt uns davor, Angst vor dem Urteil anderer Menschen zu haben.
Ich selbst erlebe es aber immer wieder, dass Menschen regelrecht darauf brennen, zu hören, was Jesus uns sagt, was nach dem Tod mit uns passieren wird. Nämlich dass alle, die an ihn glauben, auferstehen zu einem herrlichen und wunderschönen ewigen Leben mit Gott.

Das ist die herrliche Botschaft, die vom leeren Grab zu uns gerufen wird. Das ist Ostern. Das ist unsere Hoffnung.
Und wie jede gute Nachricht wartet sie darauf, auch weitergesagt zu werden.

Ich wünsche Euch und mir den Mut dazu!

Euer Pfarrer Matthäus

 

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