KIRCHENNACHRICHTEN

Dezember 2024 und Januar 2025 

für die Gemeinde Waldenburg, mit den Orten Franken, Schlagwitz, Schwaben, Dürrenuhlsdorf, Ziegelheim, Niederwinkel, Oberwinkel/Ebersbach

Titelbild

Monatssprüche

Dezember 2024

Mache dich auf, werde licht;
denn dein Licht kommt,
und die Herrlichkeit des HEERN geht auf über dir.

Jesaja 60,1

Januar 2025

Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde;
tut denen Gutes, die euch hassen!
Segnet die, die euch verfluchen;
betet für die, die euch beschimpfen!

Lukas 6, 27-28

Liebe Gemeinde

Pfr. Mattäus   klein„Kann es christliche Technomusik geben?“ „Darf man als Christ Harry Potter lesen?“ oder „Kann man im Gottesdienst ein Tablett verwenden?“
Die Zeit ändert sich und bringt immer wieder Neuerungen. Damit stellen sich uns als Gemeinde Fragen, die beantwortet werden wollen. Jetzt hat man, wie bei jeder Entscheidung, zwei Möglichkeiten: a) man lehnt Neues kategorisch ab, weil es das alte Etablierte und Funktionierende verdrängt, oder b) man übernimmt alles Neue, weil man nur auf der Höhe der Zeit funktionsfähig ist.
Die Jahreslosung für das kommende Jahr zeigt noch einen anderen Weg:
„Prüft aber alles und das Gute behaltet“ (1. Thessalonicher 5, 21)
Paulus zeigt uns einen anderen – zugegebenermaßen aufwendigeren – Weg.
Alles, was uns begegnet, was wir tun oder lassen, soll geprüft werden.
Wenn es gut ist – behalten, wenn es schlecht ist – bleiben lassen.
Soweit so klar. Aber: Wann ist denn etwas gut? Und wann nicht?
Was ist der Maßstab der Prüfung?
Ich glaube, dass Paulus dafür eine klare Richtung vorgibt: „Lasst uns wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus“ (Epheser 4, 15).
Heißt für uns: Alles, was mein Verhältnis zu Jesus stärkt, ist gut. Der Maßstab ist also Jesus immer ähnlicher zu werden. Und zwar so, wie Jesus sich in der Bibel verhalten hat. Jede Prüfung muss sich also daran messen, was Jesus getan und gesagt hat, dann können wir auch entscheiden, was gut ist. Das kann auch manchmal unserer inneren Empfindung oder unseren Gewohnheiten widersprechen, aber wenn wir in der Nachfolge von Jesus stehen, müssen wir ihm die Ehre und auch die Entscheidungsgewalt geben.
Um das Richtige zu tun, ist daher auch das persönliche Bibelstudium unerlässlich: Wie soll man wissen, was Jesus wirklich will, ohne von ihm zu wissen? Ein einseitiges Bild à la „Jesus war immer lieb, also wir auch“ reicht in vielen Punkten nicht, um klar zu wissen, was dran ist.
Und das führt mich zum Schluss noch zu meinen letzten Punkt, der mir in meiner Arbeit immer wichtiger geworden ist: Zu prüfen, was gut ist, heißt auch herauszufinden, was nicht gut ist. Ich merke oft, dass Christen und insbesondere Gemeinden sich schwer tun, auch mal „Nein!“ zu sagen. Aber unsere Prüfung wäre ja nur eine geheuchelte Farce, wenn das Ergebnis jedes Mal ist, dass alles immer möglich ist.
Paulus sagt es selbst: „Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf“ (1. Korinther 10, 23).
Das Rückgrat zu haben, auch mal Nein! zu Betätigungen zu sagen, die uns nicht helfen Jesus ähnlicher zu werden und ihm die Ehre zu geben, ist nicht leicht und erfordert viel Mut. Aber es ist unsere Aufgabe es zu prüfen. Und es ist unsere Aufgabe, uns nicht darüber zu entzweien, sondern vergebungs- und gesprächsbereit zu bleiben.
Amen.


Mit herzlichen Grüßen
Euer Pfarrer Albrecht Matthäus

 

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