KIRCHENNACHRICHTEN

Februar 2025  und März 2025 

für die Gemeinde Waldenburg, mit den Orten Franken, Schlagwitz, Schwaben, Dürrenuhlsdorf, Ziegelheim, Niederwinkel, Oberwinkel/Ebersbach

Titelbild

Monatssprüche

Februar

Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich. 

(Psalm 16, 11)

März

Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt,  sollt ihr ihn nicht unterdrücken

3. Mose 19, 33

Liebe Gemeinde

Pfr. Mattäus   klein „Wird´s besser, wird´s schlimmer? - So fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich.“ Diese Weisheit verdanken wir dem Schriftsteller Erich Kästner. Und wer wollte ihr auch widersprechen? Unser Leben ist gefährdet und von vielen Seiten bedroht. Deshalb wünschen wir einander, gerade am Jahresanfang, Glück und Gesundheit. Wir wünschen uns und unseren Mitmenschen ein möglichst unbeschwertes Leben – und wissen zugleich, dass wir es nicht in der Hand haben.

König David weiß von den Unwägbarkeiten des Lebens wahrscheinlich mehr als die meisten von uns. Er betet den       16. Psalm nicht mit einem Glas Rotwein in der Hand beim Sonnenuntergang auf der Hollywoodschaukel. Es geht ihm nicht gut. Er fürchtet sich, ist offenbar in großer Gefahr. Und an wen soll er sich wenden? Welches Fundament trägt?

Wir haben es hier mit einer Lektion in der Schule des Glaubens zu tun, die nicht leicht zu verstehen ist: Der Glaube an Gott öffnet nicht die Tore zu einem sorgenfreien Leben. Er führt uns nicht auf die Überholspur zum Glück. Die Mühseligkeiten des Lebens werden nicht weniger. David wurde böse angefeindet und hat sich selbst schlimmer Verfehlungen schuldig gemacht.

Was trägt in einem solchen Leben? Nur Gott, sagt David im Rückblick. Nur er bringt mich da durch. Nur mit ihm behalte ich die Hoffnung, dass es noch gut werden kann mit mir und meinem Leben. Er wird mir einen gangbaren Weg für die nächsten Schritte zeigen: „Du tust mir kund den Weg zum Leben.“   

Wie macht Gott das – uns den Weg zum Leben zeigen? Das ist nach meiner Erfahrung ein lebendiges Geschehen.  Gottes Wegweisung beschränkt sich nicht einfach auf die Empfehlung, ein paar Gebote und Gesetze zu lernen. Vielmehr formt Gott unseren inneren Kompass.  Und er nutzt dazu das Zusammenspiel seines guten Geistes mit unserem Verstand und unserem Empfinden. Wenn wir ihm dazu freie Hand geben, entwickelt sich in uns nach und nach ein verlässliches Unterscheidungsvermögen - ein Gespür dafür, welche Wege zum Leben führen und welche uns in die Irre leiten.  

Das klappt nicht immer reibungslos, weil wir unvollkommene Menschen sind. Wir werden uns auch immer wieder vertun und unsere eigenen Ideen mit Gottes Rat verwechseln – und dabei möglicherweise böse auf die Nase fallen. Aber dann stehen wir eben wieder auf, und Gott sagt: „Auf ein Neues. Lass uns von vorn anfangen.“

„Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.“ David hat Gott mitten in allen Konflikten und Spannungen als Quelle des Glücks kennengelernt. Und warum ist das so?

Bei Gott gibt es bedingungslose Liebe für mich. Ich bin erkannt, bis ins Letzte und Tiefste durchschaut. Und ich bin dauerhafter und unzerstörbarer geliebt und angenommen, als ich mir je hätte träumen lassen – trotz aller Unzulänglichkeit; trotz aller dunklen Anteile, die ich in mir trage; trotz der unbestreitbaren Tatsache, dass das Leben lebensgefährlich ist. Gott ist gut - das ist der Grund, warum Gottes Wege in jedem Fall gute Wege sind.

Mit herzlichen Segenswünschen für das Jahr 2025

Ihr Pfarrer Ulrich Becker

 

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