KIRCHENNACHRICHTEN

Februar 2025  und März 2025 

für die Gemeinde Waldenburg, mit den Orten Franken, Schlagwitz, Schwaben, Dürrenuhlsdorf, Ziegelheim, Niederwinkel, Oberwinkel/Ebersbach

Titelbild

Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Grafik: © GemeindebriefDruckerei

Pfr. Mattäus   klein
 Liebe Gemeinde,


wart Ihr schon mal bei einem Konzert? Egal, ob ein klassisches Konzert in einem Saal, ein großes Festival mit gewaltiger Bühne oder einfach ein kleiner Auftritt einer liebgewordenen Musikgruppe.
Ich denke, jeder der die Erfahrung gemacht hat wird merken, dass es etwas ganz anderes ist, seine Lieblingsmusik durch eine Anlage oder eben live bei einem Konzert zu hören.
Irgendwie schwappt die Stimmung der Musik besser bei einem direkten Hören über. Die Musik wirkt anders: es fällt leichter, sich hineinzugeben, die Leidenschaft zu fühlen und das Herz brennen zu lassen. Einfach weil der Kontakt direkter und unmittelbarer ist.
Um brennende Herzen geht es auch im Monatsspruch für den Monat April. Dort gehen zwei Christen einen Weg entlang und treffen auf den auferstandenen Jesus. Sie unterhalten sich unwissend mit ihm, und er erklärt ihnen die Geschehnisse. Schließlich nötigen sie ihn, mit ihnen noch Abendbrot zu essen. Nach dem Dankgebet verschwindet der von ihnen unerkannte Jesus.
Die beiden fragen sich, wer das war. Sie kommen schließlich darauf, dass es Jesus gewesen sein musste, weil sie sich fragen:
Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete? Lukas 24,32
Sie erkennen Jesus daran, dass ihr Herz brennt, wenn sie von ihm hören.
Ich erlebe es oft, dass die Worte Jesu, wenn ich sie mitteile, wenigstens aufhorchen lassen. Bei vielen Christen wirken diese Worte nach und setzen auch das Herz in Flammen. Bei Predigten bekomme ich häufig dann gute Rückmeldungen, wenn ich möglichst genau bei dem bleibe, was Jesus gesagt hat und das auslege.
Aber wie ist es mit der ganz persönlichen Begegnung mit Jesu Worten? Wie ist es, wenn Ihr Bibel lest? Brennt dann Euer Herz? Fühlt Ihr die Leidenschaft? Geht das über?
Meine Erfahrung ist, dass es Christen beim persönlichen Bibellesen nicht ganz so leichtfällt, die Worte ins Herz zu lassen. Der Text erscheint manchmal spröde, wirkt vielleicht alt und nicht so zugänglich.
Es ist ein bisschen wie oben beschrieben: Bei einem Konzert ist es einfach, in das Brennen zu kommen, denn es geschieht hier live vor mir. Ich kann mich nicht entziehen, sondern lebe den Moment mit. Das Nachhören oder in unserem Fall das Nachlesen der Bibel ist auch etwas schwerfällig.
Ich denke, was uns das Bibellesen erleichtern kann, ist es, sich vorzustellen, dass man live dabei ist und diese Worte jetzt für einen persönlich gesagt werden.
Bei meinen Kindern ist es ähnlich: Wenn wir einen Film oder eine Serie im Fernsehen schauen, rücken sie immer näher an den Bildschirm. Warum? Weil sie live dabei sein wollen. Sie wollen in den Geschichten, die sie sehen, mitleben und das spüren, was die Protagonisten spüren.
Ich denke, das kann auch beim Bibellesen einiges ändern: Lest sie so, als ob ihr live dabei seid. Wenn Jesus den Sturm stillt, dann sitzt Ihr mit im Boot; Ihr seid Gäste auf der Hochzeit, wo Wasser in Wein verwandelt wird; Ihr sitzt bei Jesus, wenn er eine Rede hält oder ein Gleichnis auslegt: Diese Worte sind live für Euch in diesem Moment gesprochen und sollen Euch genau zu dem Zeitpunkt, an dem Ihr sie lest, etwas sagen.
Probiert’s aus!


Gottes Segen wünscht
Euer Pfarrer Matthäus

 

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